Über die Anfangsperiode der Schulgeschichte Mortesdorfs wissen wir nur wenig. Es ist sehr wahrscheinlich dass auch hier, so wie in anderen sächsischen Dörfern ja auch, der Unterricht anfangs in einem Haus stattgefunden hat, genaueres ist nicht überliefert worden.

Aus dem XVII. Jahrhundert stammt dann die erste urkundliche Erwähnung.
Aus der Biographie von Johannes Battenseiler aus Marktschelken erfahren wir, dass er zuerst 1626 mit seinem Onkel Andreas Battenseiler, der als Prediger nach Mortesdorf kam, in der Gemeinde etwa ein Jahr die Schule besuchte. 1641 wurde Johannes Battenseiler selbst Schulrektor. Wir fanden folgende Aufzeichnungen darüber "...Anno 1641 hab ich zu Mortesdorf das regimen scolae (das Schulregiment) gehabt…"
Obwohl dies die älteste uns bisher bekannte ausdrückliche Nachricht über die Schule in Mortesdorf ist, muss sie schon viel früher bestanden haben. Denn wir wissen von den Geistlichen Mathias Sydnesis und Franciscus Valentinianus, welche das Kronstädter Gymnasium 1546 bzw. 1561 besucht hatten, dass sie hier als Lehrer gewirkt hatten. Ebenso unterrichtete auch der frühere Rektor der Mediascher Schule Andreas Kruch (im Jahre 1614) in Mortesdorf. Als Lokalschulinspektoren haben sie gewiss Erfahrungen an dem von Ihnen besuchten Lehranstalten in Mortesdorf angewendet.

Der erste Schulhof, von dem wir wissen, war auf der Stelle wo Simon Schmidt Nr.106 ein schönes Haus gebaut hat und war nur ein einfaches Gebäude, ähnlich einem Bauernhaus was es ursprünglich auch gewesen sein mag.
Da dieses Schulhaus schon dem XVIII. Jahrhundert nicht mehr entsprach, wurde ein zweites stockhohes Gebäude gebaut an der Stelle wo das Rektor Haus ist.
Im Parterreraum befand sich vorne die Kantorstube und dahinter die Unterklasse in welcher Anfangs nur die Knaben unterrichtet wurden. Im ersten Stock vorn war die Rektor Wohnung und dahinter die Oberklasse.
Aber auch diese Schule bestand nicht lange und man musste den Bau einer neuen Schule planen. 1865 wurde ein Hof von Johann Albrich abgekauft auf welchen die neue Schule gebaut werden sollte (dort steht heute das Dispensar) Da man die Gelder zum Schulbau nicht beschaffen konnte, kam man auf den Gedanken den Schulhof zu verkaufen und die Schule auf ihren heutigen Platz zu bauen. Hier waren zu der Zeit an der Ringmauer Vorratskammern angebaut, welche man den Leuten abkaufte. 1875 wurde dann der Schulbau begonnen, und nur ein Jahr später stand der Bau. Der Baumeister war Petrus Morth, ein Mortesdorfer, der 1900 Floren Österreichischer Währung dafür erhielt. Weil es aber damals keine genauen Vorschriften für den Bau der Schule gab hatte man die Klassenzimmer zu niedrig gebaut. Durch die Anordnung des staatlichen Schulkomisärs musste man jetzt die Klassen adaptieren. Dies geschah, indem man die Fußböden einen Meter tiefer legte, größere Türen und Fenster anbrachte. Dies kostete zusätzlich 7570 Kronen und 46 Heller.
In diesem Gebäude findet auch heute noch der Unterricht statt, obwohl in den sechziger Jahren ein weiteres Schulgebäude gebaut wurde (die Staatsschule, im Volksmund)


Was die Lehrer anbelangt, waren es anfangs Geistliche, da die Schule zur Kirche gehörte. Die Lehrkräfte wurden bis 1941 von der Kirchengemeinde bezahlt.


Über die Lehrer der „alten Zeit “ gibt es keine genauen Daten. 


Hier sind bekannte Lehrer und bei einigen auch die Dienstzeit:

1.  Georg Groß, ein Mortesdorfer
2.  Johann Zink, ein Mortesdorfer
3.  Wölfel ……., gebürtig aus Großkopisch
4. Johann Krauß, ein Mortesdorfer
5. Michael Groß, ein Mortesdorfer
6. Michael Mildt, gebürtig aus Schlatt
7. Johann Kepp, gebürtig aus Kleinschelken
8. Georg Schemmel, ein Mortesdorfer
9. Michael Keanz, gebürtig aus Wurmloch
10. Michael Lösch, gebürtig aus Frauendorf
11. Michael Siegmund, gebürtig aus Großprobstdorf
12. Johann Schuller, ein Mortesdorfer – studierte in Mediasch, 1860-1881
13, Michael Schuster, ein Mortesdorfer, hatte keine höheren Schulen, 1850-1882; 1896-1899; 1903-1907
14. Johann Schuster, ein Mortesdorfer – studierte in Mediasch,1881-1883
15. Johann Fronius , ein Mortesdorfer, 1883-1885
16. Michael Rader, aus Maniresch, studierte in Schäßburg, Rektor 1885-1886
17. Friedrich Schager, Rektor 1890-1891
18. Georg Barthelemi, Rektor im Jahre 1891, er hatte in Kronstadt studiert und zog nach nur fünf Monaten nach Nußbach
19. Georg Teutsch, in Rautal geboren, 1892-1893
20. Martin Nikolaus, aus Donersmarkt, 1893-1895
21. Michael Kraus, aus Almen, 1896- 1897
22. Martin Fleischer, gebürtig aus Martinsdorf, Absolvent in Hermanstadt das Landeskirchenseminar, kam als Rektor 1899 nach Mortesdorf, bis ins Jahr 1903
23. Johann Orendi, aus Eibersdorf, 1903-1905
24. Friedrich Schoger, welcher als guter Musiker auch eine Musikkapelle ausgebildet hat, 1906-1908.
25. Ludwig Walitsch, aus Ludigsdorf,1908-1911
26. Georg Peter Schneider, aus Meschen, 1910-1912
27. Michael Schuller, ebenfalls aus Meschen,1912-1922
28. Daniel Maurer, aus Wurmloch,1913-1922
29. Martin Mantsch, aus Kleinscheuren, stellte in seiner Zeit einen gemischten Jugendchor auf. Er führte die Mortesdorfer Schule 1922-1940
30. Georg Wagner, aus Mortesdorf, als Lehrer und Schuldirektor (Rektor) tätig (1923-1958)
31. Elisabeth Demeter,1941- 1957, in Deva geboren und in Hermanstadt aufgewachsen. Sie starb in Mortesdorf am 12.12.1966
32. Johann Untch, aus Schönberg, lange Jahre Direktor der Mortesdorfer Schule, 1958-1969 

33. Werner Schullerus, aus Hermanstadt, 1965-1975

34. Harald Schinker übernahm 1969 die Direktorfunktion die er bis 1978 innehatte

35. Georg Lipp, 1969 bis 1982
36. Adrian und Doris Weber, 1984-1989, in ihrer Zeit wurde Schule und Kultursaal renoviert und Adrian Weber richtete einen Flugzeugmodellbau-Kreis ein

37. Gertraud Sattler, 1989-1991

Anbei sei noch erwähnt dass im Jahr 1961 die Oberstufe bewilligt wurde. In den Jahren 1963-1970 kamen die Kinder aus Schaal und Wurmloch hier in die Oberschule


In Mortesdorf gab es von 1925-1968 einen Kindergarten.

Ab 1968 musten die Kinder nach Wurmloch pendeln.