Der geringen Bevölkerungszahl und den ärmlichen Verhältnissen entsprechend, entstand hier an der Wende des XIV Jahrhunderts eine bescheidene spätgotische Saalkirche.
Ihr rechteckiger, dreiseitig geschlossener Chor ist mit einem rippenlosen Stichkappengewölbe überführt, das ohne Konsolen unmittelbar an der Chorwand ansetzt. Drei Spitzbogenfenster im Chorschluß sind zugemauert, nur in der Südwand öffnen sich schmale, rechteckige Fenster, zwei an der Zahl. Der Boden des Chorschlusses, hinter dem Altar, ist mit Steinfließen belegt. Der fast rundgeschlossene spätgotische Triumphbogen zeigt kein Gesims. Der Saal ist in der ersten Hälfte des XIX. Jahrhunderts nach Westen verlängert worden, war ursprünglich wohl auch gewölbt - die heutige Stuckdecke entstand 1776.

Chor und Schiff tragen getrennte Dachstühle. Das flache Satteldach der Kirche zeigt im Westen einen schönen Spitzgiebel, mit dem Datum 1718. Einfache Rechteckeingänge liegen in der Nord- und Südfront. Vor dem Westportal wurde eine große Vorhalle angebaut, deren Obergeschoß den Orgelblasebalg beherbergt. Von hier aus ist nicht nur die Orgelempore zugänglich, sondern auch die beiden übereinander liegenden Emporen  "Glaater" der Nordlängswand des Saales. Die Täfelung der oberen Holzbalustrade ist in ungeschickter volkstümlicher, aber dennoch anmutiger Weise 1627 bemalt worden, Blumensträuße stehen in schlanken Krügen und Vasen;"M. Pictor" unterzeichnet. Die Bemalung der Südempore stammt aus 1934.

   
Die inmitten des Dorfes gelegen Kirche ist einem einfachen Mauergürtel der Kirchenburg in unregelmäßig, vieleckiger Führung umgeben. Die Südmauer fügt sich der Straßenfront ein und bildet mit der den Bach entlanglaufender Nordseite der Burg einen spitzen Winkel, der im Westen von einem Wehrturm bewehrt war.
Dieser wurde Anfang des XIX. Jahrhunderts zum heutigen Glockenturm umgebaut wie ihn eine Zeichnung von Krabs schon 1850 erfasst. Der Ostsektor der Ringmauer bildet einen stumpfen Winkel, der von einer vorspringenden, zweigeschossigen Bastei beherrscht wird, deren Pultdach schräg zum Burghof abfällt. Das dunkle Erdgeschoß der aus Bruch- und Flussstein aufgeführten Bastei wird vom Hof her betreten. Es besitzt keine Schießscharten und ist mit einem dicht über dem Boden ansetzenden Tonnengewölbe überführt. Die gleichfalls mit einem Holztürstock versehen Eingang zum zweiten Geschoß liegt genau über dem des Erdgeschosses. In jeder der drei freistehenden Wände des zweiten Geschosses öffnet sich je eine Maulscharte mit Holzrahmen und Drehbolzen versehen in einer nach innen und außen ausgeweiterten, rundgeschlossenen Nische. Dazwischen sind 10 schmale Schießschlitze verteilt. Das Obergeschoß ist mit vier Pechnasen bewehrt, zwei an der hohen Stirnwand, je eine an den Flanken die mit fünf Schießschlitzen abwechseln. Eine bis zur Unkenntlichkeit verwitterte Malerei schmückte diese Bastei genannten Wehrturm, der die Inschrift 1648-1865 trägt. Die Jahreszahlen beziehen  sich wohl auf Erbauungsjahr und eine Renovierung. Eine Balkenplattform trennt die Obergeschosse.

Ein schlanker, dreigeschossiger Mauerturm von quadratischem Querschnitt springt an der Nordfront vor, seine beiden unteren Geschosse haben Eingänge mit Holztürstöcken vom Burghof her, die Schießscharten sind zugemauert worden nur im Osten und Westen ist noch je eine zu sehen. Die Nordwand trägt einen Gußerker. Das ganze SO-Eck des Burghofs nimmt heute das Schulgebäude ein, das an das „ Alte Rathaus“ im Dorf „ det Kufes“ genannt anschließt.
Dieses zweigeschossige Gebäude öffnet im Parterre der Straße zu zwei weitgespannten Bogenarkaden, durch die man eine laubenartige Eingangshalle betritt.
Eine eisenbeschlagene Eisentür mit dem Datum 1702 verschließt das schmale Torgewölbe, das ein barockes Kugelkappengewölbe deckt.

     

An den Eingangstunnel schließt nördlich das Burghüterhaus an. Die Steineinfassung eines Fensters im Obergeschoß ziert ein Gesimse mit Renaissance-Zahnfries, darüber verläuft die Inschrift: „Sinatores A Ehrmann 1845“ und wird dann von einem neugebrochenen Fenster unterbrochen; weiter folgt: „Mit dem Herrn fang alles an… Judicatus A Fronius, Michael Ehrmann, ….Ein feste Burg ist unser Gott“. Die Ringmauer erreicht heute im Innern des Burghofs noch eine Höhe von 3-4 m und ist wie in Wurmloch, mit kästchenartigen Guss Erker bewehrt, die mit Schießscharten in der typischen Dreierkombination – eine Geradeausscharte und zwei Flankierungsscharten – abwechseln. Der Burghof war innen von den an die Ringmauer angebauten Fruchthäuschen umgeben, der Enge des Raumes wegen wurden sie später auch außer an die Mauer angebaut – heute sind sie zum größten Teil wieder abgetragen.

   
In der turmlosen Saalkirche befindet sich der 1791 errichtete Barockaltar. Er ist auch Holz geschnitzt und ruht auf einem Ziegeltisch. An der Vorderseite ist die Jahreszahl 1791 angebracht, ebenfalls Bandornamente und das Opferlamm mit der Triumpffahne. Die Perdella ist ersetzt durch ein vorspringendes Kästchen, das ein Türchen besitzt – mit einem drauf gemalten Kelch. Das Hauptbild zeigt den Gekreuzigten mit Johannes und Maria. im Hintergrund sieht man eine befestigte Stadt. Das Bild ist künstlerisch von geringem Wert. Beidseitig vom Hauptbild sind je zwei Rundsäulen mit korinthischem Säulenaufsatz. Die Säulenpaare bilden auf jeder Seite eine Nische mit je einer Apostelfigur. Rechts ist Paulus mit dem Schwert des Glaubens Links wahrscheinlich Petrus (mit abgebrochener Hand). Über jede Säule ist eine Putte. Ein Oberbild stellt die Auferstehung dar und darüber das Auge Gottes.
Zu erwähnen wäre noch die Orgel. Sie wurde 1814 von einem aus Mortesdorf stammenden Orgelbauer Michael Gross (1787-1854) mit 10 Registern hergestellt.

Die Kirchturmglocken 
Im Glockenturm befinden sich drei Glocken.

Die "dicke" Glocke stammt aus dem 16. Jahrhundert und ist sehr wertvoll durch den Namen des Glockengießers Leonardus und trägt die Inschrift       „0 glorreicher König komm zu uns mit Frieden."                                                                                                                                             Die mittlere war zweimal umgegossen. Am 10. Oktober 1916 wurde diese von 6 Soldaten unter der Leitung des Zugführers Michael Zank requiriert.                                Die kleine Glocke ist durch ihre Datierung von 1497 ebenfalls wertvoll und ist wie die große Glocke deshalb nicht enteignet worden.


Aus dem Jahre 1719 stammt die erste Matrikel in welcher auch die Ortspfarrer angeführt werden.
Diese waren:


1. Andreas Kruch 1618-1630
2. Tomas 1630-1635
3. Johann Zengerus 1635-1649
4. Martin Ehrmann 1649-1658
5. Teytorius 1658-1661
6. Valentinus Fabritius 1661– 685
7. Adamus Sonntag 1685-1716
8. Johann Battenseiler 1716–1745
9. Johann Gottlieb Schobel 1745–1757
10. Stefanus Knall 1757-1787
11. Michael Eckardt 1787-1803
12. Johannes Hinz 1803-1821
13. Andreas Traugott Fabini 1821-1823
14. Johannes Baptista Harth 1823-1834
15. Samuel Georg Wädt 1834-1840
16. Thoephilus Brandsch 1840-1855
17. Carolus Gräser 1855-1858
18. Carolus Hedrich 1858-1868
19. Gottlieb Brandsch 1868-1873
20. Johannes Höchsmann 1873-1880
21. Johann Auner 1880-1894
22. Johann Schuster 1894-1929
23. Karl Styler 1930-1933
24. Helmut Ipsen 1933-1950
25. Michael Lösch 1952-1960
26. Hermann Kraus 1960-1963
27, August Schuller 1963-1970
28. Michael Seiverth 1970-1980
29. Klaus Fabritius 1980-1988
30. Peter Paul Sattler 1988-1991
Pfarrer Sattler war der letzte evangelische Pfarrer in Mortesdorf

1984 wurde die Kirche von den Malern Josef Ruhland und Hans Schuster renoviert (komplett gestrichen)

1985 wurde im Hof des Pfarrhauses ein Gebäudes mit zwei größeren Räumlichkeiten errichtet: einer Backküche, mit einem großen Backofen und einem Versammlungssaal